Apps und Tools
Inzwischen gibt es eine Vielzahl an Online-Tools zu den Themen Energieeffizienz, Bilanzieren, Abwärmenutzung, Gebäudetechnik und -hülle.
Die folgenden, kostenfreien Tools können Ihnen bei der Beratung zu und der Umsetzung von energetischen Maßnahmen helfen. Sie dienen meist der überschlägigen Abschätzung einzelner Parameter.
- Abwärmerechner: Drucklufterzeugung
- Berechnung und Aufteilung der Kohlendioxidkosten
- Bewertung der Effizienz von Klima- und Lüftungsanlagen
- Bewertung der Energieeffizienz durch Gebäudeautomation
- Bewertung des Energieverbrauchs von Nichtwohngebäuden
- Energiecheck
- E-Tool für Betriebe
- Heizungsrechner REPLACE
- Intelligent fördern-App der VdZ
- Matchingplattform für Softwareanbietende und Softwarenutzende
- Smart Ready Go
- Vergleich von Wärmequellen & Vordimensionierung von Wärmepumpen
- Wärmewendecheck für Heizungen
- Wirtschaftlichkeitsrechner: Abwärmenutzung aus Rechenzentren
- § 14a EnWG: Berechnung der Mindestbezugsleistung Pmin
Abwärmerechner: Drucklufterzeugung
In fast jedem Betrieb fällt Abwärme an. Grundsätzlich gilt: Es ist immer kosteneffizienter, Abwärme zu vermeiden, als sie nachträglich zu nutzen. Wenn jedoch verbleibende Abwärme genutzt wird, lässt sich die Gesamtenergieeffizienz des Betriebs steigern. Dabei ist es wichtig, dass Angebot und Nachfrage von Abwärme nicht nur mengenmäßig, sondern auch zeitlich aufeinander abgestimmt sind.
Ob die Nutzung von Abwärme im Betrieb sinnvoll ist, lässt sich erst beurteilen, wenn das vorhandene Abwärmepotenzial bekannt ist. Der Abwärmerechner unterstützt Sie dabei, dieses Potenzial für verschiedene Abwärmequellen zu analysieren – insbesondere für die Berechnung des Abwärmepotenzials bei der Drucklufterzeugung.
Anhand Ihrer Eingaben erstellt der Rechner eine Einschätzung, ob sich die Nutzung von Abwärme wirtschaftlich umsetzen lässt. Sollte dies der Fall sein, können Sie aktiv werden. Für eine detaillierte Analyse empfiehlt es sich, eine Expertin oder einen Experten hinzuzuziehen, der Ihre spezifischen betrieblichen Gegebenheiten berücksichtigt.
Berechnung und Aufteilung der Kohlendioxidkosten
Beim Heizen mit fossilen Brennstoffen fallen CO2-Kosten an – für Gas-, Öl- oder Kohleheizungen über den deutschen Brennstoffemissionshandel oder für fossil erzeugte Fernwärme über den europäischen Emissionshandel (EU ETS). Seit 2023 werden die Kosten zwischen Vermietenden und Mietenden geteilt. Das ist im Kohlendioxidkostenaufteilungsgesetz geregelt. Der Anteil, den die jeweilige Partei zu tragen hat, bestimmt sich anhand des CO2-Ausstoßes pro Quadratmeter. Bei hohen Emissionen werdend die Vermietenden stärker belastet, bei geringeren Emissionen die Mietenden. Die Kosten sollen also der Seite angelastet werden, die mutmaßlich einen größeren Einfluss auf die Emissionsminderung hat.
Das BMWK stellt ein Rechentool bereit, mit dessen Hilfe sich die Aufteilung des CO2-Preises leicht bestimmen lässt. Dazu ist die Eingabe einiger Werte wie Energieträger, Verbrauch und Wohnfläche erforderlich.
Bewertung der Effizienz von Klima- und Lüftungsanlagen
Der Effizienzrechner Klima-Lüftung der Bundesstelle für Energieeffizienz (BfEE) ermöglicht eine ganzheitliche Bewertung der Effizienz von Klima- und Lüftungsanlagen. Basis der Berechnung sind u.a. Daten zur Anlage und zu den gekühlten bzw. belüfteten Räumen. Das Ergebnis der Bewertung ist ein Energielabel.
Wer zunächst mit wenigen Angaben einen ersten Überblick über die Effizienz erlangen möchte, kann zudem die QuickChecks für Lüftungsanlagen und für Kälteanlagen nutzen.
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Bewertung der Energieeffizienz durch Gebäudeautomation
Der Gebäudeeffizienz-Inspektor des IGT – Institut für Gebäudetechnologie GmbH ermöglicht die Bewertung der Energieeffizienz durch Gebäudeautomation. Anhand von Daten zur Regelung der verschiedenen gebäudetechnischen Anlagen ermittelt das Tool die mögliche Energieeinsparung durch die Einführung von Gebäudeautomation.
Zudem bietet das IGT ein Tool zur Schnellbewertung von Effizienzgewinnen durch Gebäudeautomation, das bereits anhand von 14 Fragen eine erste Einschätzung ermöglicht.
Weitere Links:
Bewertung des Energieverbrauchs von Nichtwohngebäuden
Das VerTEK-Tool (Verbrauchs-Teil-Energie-Kennwerten) ermöglicht eine detaillierte Analyse des Energieverbrauchs von Nichtwohngebäuden, indem es Bereiche mit hohen Energieverbräuchen identifiziert und Optimierungsmöglichkeiten aufzeigt. Es unterstützt auch die Erstellung von Energieverbrauchsausweisen für Nichtwohngebäude, indem alle erforderlichen Daten generiert werden.
Durch das Tool ist es möglich, eine umfassende Energieverbrauchsanalyse von Nichtwohngebäuden schnell und mit wenigen Daten durchzuführen. Basierend auf den Ergebnissen können vertiefende Untersuchungen angestoßen und Optimierungsmaßnahmen eingeleitet werden. Die Arbeitsblätter "Energieberatung" und "Einsparpotenziale" ermöglichen es, aus den ermittelten Teilenergiekennwerten das Einsparpotenzial der vorhandenen Anlagentechniken abzuleiten und Bereiche mit hohem Optimierungspotenzial zu identifizieren.
Energiecheck
Die App kann die eingegebenen Zählerstände der Bereiche Strom, Wärme, Wasser und Mobilität sammeln und anzeigen lassen. Mittels der schnellen Vergleichbarkeit der Verbräuche in unterschiedlichen Zeitabständen kann man die Entwicklung analysieren und so die Ausgaben senken.
E-Tool für Betriebe
Mit dem E-Tool können Betriebe ihre spezifischen Energiedaten erfassen. Es können einzelne Energieträger, Maschinenanlagen sowie der Fuhrpark analysiert und planvoll erfasst werden. Darüber hinaus lässt sich der CO2 Fußabdruck darstellen. Auf dieser Basis können Unternehmen am Ende eine Entscheidung für künftiges Handeln treffen.
Heizungsrechner REPLACE
Mit dem Tool können Sie Heizungen für Ihr bestehendes Gebäude über die gesamte Betriebsdauer hinweg vergleichen und sich die Kosten sowie die Umweltbilanz anzeigen lassen.
Die enthaltenen technischen und wirtschaftlichen Standardwerte, gelten für bestehende Wohngebäude vom Einfamilienhaus bis zum Mehrfamilienhaus mit bis zu 1.000 m² Wohnfläche oder einem Endenergieverbrauch von bis zu 200.000 kWh/a (entspricht z.B. max. 20.000 l/a Heizöl).
Intelligent fördern-App der VdZ
Die Intelligent fördern-App der VdZ wurde an die BEG 2024 angepasst und steht kostenlos in den App-Stores bereit. Mit der App können Fachhandwerkerinnen und-handwerker schnell die Kosten für einen Heizungstausch berechnen und die Ergebnisse direkt im Beratungsgespräch präsentieren. Nach wenigen Klicks zeigt die App die Förderfähigkeit von Heizungstausch, Heizungsoptimierung oder Lüftungseinbau sowie die Höhe der Zuschüsse an.
Die App liefert eine transparente Darstellung der Kosten, einschließlich Austauschkosten, Abzug der aktuellen KfW-Förderung und Einbaukosten durch das Fachhandwerk. Sie bietet zudem wertvolle Informationen und Tipps zu Heizungsförderung und Heizungstausch. Neben dem Heizungstausch können auch Maßnahmen wie Heizungsoptimierung, Lüftungsanlagen oder Smarthome-Systeme auf Fördermöglichkeiten geprüft werden. Zusatzoptionen wie die Öl-Austauschprämie, der Innovationsbonus Biomasse und der iSFP-Bonus sind ebenfalls berücksichtigt.
Bereits installierte Versionen werden nicht auf allen Geräten automatisch aktualisiert, die Nutzenden werden jedoch auf die neue Version im Store hingewiesen.
Matchingplattform für Softwareanbietende und Softwarenutzende
IT2match ist eine Matching- und Kooperationsplattform sowie Software-Suchplattform für smart vernetzte Software. Hier finden Softwareanbietende potenzielle Partnerinnen und Partner, um sich durch gebündelte Ressourcen zukunftssicher am Markt zu platzieren. Denn intelligent vernetzte All-In-One-Lösungen bilden passgenau Kundenanforderungen ab. Softwareanwendende finden hier passgenaue, betriebsübergreifende Produkte für einen digitalen Workflow, der zu ihren Arbeitsabläufen passt.
Smart Ready Go
Die Smart-Ready-Go Plattform ist eine Cloud-basierte Lösung zur Bewertung des Smart Readiness Indicators (SRI) von Gebäuden und ermöglicht eine praxisnahe und effiziente Bewertung sowie eine auf Vorschlägen basierte Optimierung von Gebäudeintelligenz und Energieeffizienz. Sie bietet Funktionen wie Dashboards, die die Leistungsdaten bewerteter Gebäude darstellen, sowie personalisierte Benutzerkonten mit Metriken und Statistiken zur individuellen Gebäudeperformance.
Darüber hinaus unterstützt die Anwendung Gebäudenutzer mit Empfehlungen zur Verbesserung der Smartness-Leistung ihrer Technik. Diese basieren auf einem kostenoptimierten Ansatz, der vollständig mit den bestehenden CEN-Standardmethoden übereinstimmt.
Die vereinfachte Bewertungsmethode A wurde speziell für kleine, wenig komplexe Gebäude entwickelt, wie Einfamilienhäuser, kleine Mehrfamilienhäuser oder kleine Nichtwohngebäude. Sie verwendet einen reduzierten Dienstleistungskatalog, wodurch der Aufwand und das erforderliche Fachwissen für die Bewertung deutlich geringer sind. Im Gegensatz dazu richtet sich die detailliertere Methode B an komplexere Gebäude, wie große Nichtwohngebäude oder größere Mehrfamilienhäuser. Beide Methoden folgen einer ähnlichen strukturellen Logik.
Die noch stärker vereinfachte Call-Center-Methode geht über Methode A hinaus und setzt auf einen schlankeren Dienstleistungskatalog. Sie basiert auf einem Checklisten-Ansatz, der es Nutzenden ermöglicht, die Bewertung schnell und unkompliziert durchzuführen – oft in weniger als 10 Minuten. Diese Methode ist besonders zeiteffizient und unterstützt eine Selbstbewertung, sodass Nutzende die Bewertung eigenständig und ohne fachliche Anleitung vornehmen können.
Für die Nutzung des Tools ist eine Registrierung erforderlich.
Vergleich von Wärmequellen & Vordimensionierung von Wärmepumpen
Das Excel-Tool WPsource dient der Vorauswahl einer geeigneten Wärmequelle für Wärmepumpen und der überschlägigen Dimensionierung von Wärmeüberträgern. Es wurde im Forschungsprojekt future:heatpump der TU Braunschweig entwickelt und vom Steinbeis Innovationszentrum energieplus (SIZ) überarbeitet.
Auf Basis von Gebäudedaten werden Heizwärmebedarf und Heizlast bestimmt und verschiedene Optionen zu ihrer Deckung detailliert dargestellt. Abgeschätzt werden u.a. Kosten und CO2-Emissionen der verschiedenen Wärmequellen sowie der Flächenbedarf für die Kollektoren.
Wärmewendecheck für Heizungen
Mit dem Wärmewendecheck lässt sich eine erste grobe Empfehlung für die Wahl eines nachhaltigen Heizsystems in Wohngebäuden ableiten. Anhand weniger Fragen zum derzeitigen Heizsystem, zur Energieeffizienz des Gebäudes und zu weiteren Gegebenheiten gibt das Tool des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ) die Empfehlung ab.
Zu den verschiedenen Technologien werden einfach verständliche Informationen bereitgestellt.
Wirtschaftlichkeitsrechner: Abwärmenutzung aus Rechenzentren
Das Tool ermöglicht eine rasche Erstbewertung der Wirtschaftlichkeit von möglichen Projekten zur Nutzung von Abwärme aus Rechenzentren. Es gibt Unternehmen die Möglichkeit, den potenziellen Kapitalwert sowie weitere betriebswirtschaftliche Kennzahlen zu ermitteln. Darüber hinaus ermöglicht es die Simulation verschiedener Szenarien, auch mit Einbindung von Förderprogrammen, um die potenziellen Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit zu analysieren.
§ 14a EnWG: Berechnung der Mindestbezugsleistung Pmin
Seit 1.1.2024 ist die Festlegung der Bundesnetzagentur zu §14a Energiewirtschaftsgesetz in Kraft. Steuerbare Verbrauchseinrichtungen (Wärmepumpen, nicht-öffentliche Ladepunkte, Klimaanlagen und Stromspeicher) können bei akuter Netzüberlastung künftig vom Verteilnetzbetreiber gedimmt werden.
Eine Mindestleistung bleibt jedoch zu jeder Zeit verfügbar (siehe Factsheet des KEDi). Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) stellt ein Excel-Tool zur Berechnung dieser Mindestleistung bereit.