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Energiedatenmanagement in der industriellen Kunststoffgranulat-Produktion

PCW GmbH

Seit über zwei Jahrzehnten setzt die PCW GmbH ein umfassendes Energiemanagementsystem ein, das nicht nur die Energiekosten erheblich senken konnte, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur Nachhaltigkeit leistet. Durch kontinuierliche Überwachung und Optimierung des Energieverbrauchs konnte das Unternehmen seine Betriebseffizienz steigern. Dank der Einführung einer digitalen Softwarelösung kann das Unternehmen flexibel auf Veränderungen reagieren und Ressourcen noch effizienter nutzen.
In unserem Showcase zieht die PCW GmbH nach über zehn Jahren Energiedatenmanagement Bilanz, berichtet über erfolgreiche Maßnahmen und teilt Erfahrungen.

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Video: Energiedatenmanagement in der industriellen Produktion der PCW GmbH. Kamera: Arvid Wünsch

Ausgangszustand

Kunststoffgranulat aus der Produktion

Die PCW GmbH gehört zur Advance Holding Gruppe (ADH). Die ADH ist eine mittelständisch geprägte, international tätige Unternehmensgruppe der kunststoffverarbeitenden Industrie mit Produktionsstandorten in Deutschland, den USA und Kanada. Seit 1981 bietet das Familienunternehmen seinen Kundinnen und Kunden für unterschiedliche Anwendungen einen umfassenden Service mit hohem Qualitätsstandard. Das Kerngeschäftsfeld der ADH ist die Entwicklung, die Herstellung und der Vertrieb von Masterbatch und Compounds in Europa und Nordamerika. Am traditionsreichen Standort Eilenburg beschäftigt sich die PCW GmbH mit der Entwicklung und Produktion von maßgeschneiderten Compounds für die kunststoffverarbeitende Industrie. Die PCW GmbH stellt Kunststoff-Basisgranulate her, über 60.000 Tonnen werden jedes Jahr am Standort Eilenburg produziert. Die Erzeugung der sogenannten Compounds benötigt einen hohen Einsatz an Energie. Die Energiekosten stehen für das Unternehmen, nach Rohstoff- und Personalkosten, an dritter Stelle. Die größten Energieverbraucher in der Produktion sind dabei die Extruder, mit einem jährlichen Gesamtenergiebedarf von etwa 30 Prozent, gefolgt von jeweils etwa 20 Prozent für den Heiz-Kühl-Mischer sowie für die Prozesswasserkühlung.

Maßnahmen

Erklärung des Energieverbrauchs am Extruder

Als energieintensives Unternehmen stand die Umsetzung von Effizienzmaßnahmen im Vordergrund, um sowohl die Kosten zu reduzieren als auch die Nachhaltigkeit zu fördern. Zentrale Maßnahmen waren die Investition in neue, effizientere Maschinen und die Einführung eines Energiedatenmanagementsystems (EDM). Die Einführung des EDM dauerte drei Monate, erforderte zuvor aber eine umfassende Planung.

Umsetzung

Ein strukturiertes Vorgehen war bei der Einführung des EDM entscheidend: Zunächst wurden die größten Verbraucher im Unternehmen mit Messtechnik ausgestattet. Die Verkabelung der Messzähler nahm viel Zeit in Anspruch, die Genauigkeit der erfassten Daten ist jedoch unerlässlich. Ziel war es, schrittweise vorzugehen und nicht von Anfang an alle Bereiche zu messen. Die PCW GmbH startete mit den wichtigsten Verbrauchern, um darauf aufbauend weitere Systeme zu integrieren. Seit 2011 ist das Unternehmen ISO 50001-zertifiziert und nutzt seit 2015 eine maßgeschneiderte Softwarelösung der Firma KBR Kompensationsanlagenbau GmbH. Die Investitionen beliefen sich auf anfänglich 10.000 Euro für die Software und weitere 40.000 Euro für die Messtechnik. Das angewandte System lässt sich erweitern, um den sich ständig ändernden Prozessen und Anforderungen gerecht zu werden.
Für diese Erstinvestition wurden keine Fördermittel in Anspruch genommen. Doch aus heutiger Sicht würde Herr Clauß, Energiemanagement-Beauftragter der PCW GmbH, das BAFA Modul3: MSR, Sensorik und Energiemanagement-Software empfehlen.

Vorteile eines Energiedatenmanagementsystems

Energiemonitoring am Dashboard

Heute werden bei der PCW GmbH 95 Prozent der Energieflüsse messtechnisch erfasst - sogar Wetterdaten sind integriert und können in die Energieanalysen einbezogen werden - und sind Basis für die Energiebilanz des Unternehmens. Die Software bietet für jeden Messpunkt eine Analysefunktion, sodass Störungen frühzeitig und spezifisch erkannt werden können. Alle Daten werden als "Anlagentacho" visualisiert, um einen schnellen Überblick über die Energieströme zu erhalten. Durch die Transparenz der erhobenen Daten konnten eine Vielzahl an Maßnahmen umgesetzt werden, die zur weiteren Energieeinsparung beitrugen.

Seit der Implementierung des Energiedatenmanagementsystems konnte die PCW GmbH ihren Energieverbrauch in der Produktion um rund 25 Prozent reduzieren. Dies Enstspricht einer Emissionseinsparung von ca. 120t CO2 pro Jahr.

Zukünftige Maßnahmen 

Der Erfolg der umgesetzten Maßnahmen motiviert die PCW GmbH zukünftig weitere Effizienzmaßnahmen umzusetzen. So wird schon jetzt die Abwärme des Produktionsprozesses für das Heizen der Werkshallen genutzt. Außerdem ist das Unternehmen mit der Stadt Eilenburg im Gespräch, um die Möglichkeiten einer Einspeisung ihrer weiteren Wärmekapazitäten in das Fernwärmenetz zu prüfen. Darüber hinaus wird ein Lastenmanagementsystem eingeführt, PV-Anlagen sowie ein dazugehöriger Batteriespeicher sind in Prüfung.

"Wählen Sie eine Softwarelösung, die zu Ihrem Unternehmen passt und flexibel genug ist, um mit Ihren Prozessen und Anforderungen zu wachsen."

Alessandro Calabrese, Werksleiter Standort Eilenburg, PCW GmbH

Kontakt

Elvira Hinz

KEDi Seniorexpertin Industrie

René Clauß

PCW GmbH Energiemanagement-Beauftragter

PCW GmbH

Branche: Kunststoffindustrie

Standort: Eilenburg, Sachsen

Ansprechperson: René Clauß, Energiemanagement-Beauftragter

Telefon: +49 3423 661209

Web: PCW.GmbH

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